Die Geschichte der französischen Reitweise

L’équitation française

Für die französische Schule der Reitkunst, in vielen Ländern bekannt und anerkannt, ist die Harmonie zwischen Reiter und Pferd das Grundlegende. Krafteinsatz und Zwang lehnt sie ab. Ihr Ziel ist das vollkommene Einssein von Reiter und Pferd in perfektem gegenseitigem Einverständnis – denn allein so wird jene für das französische Reiten so wichtige Flüssigkeit der Bewegung erreichbar, in der sich das Paar voll ausdrücken kann. Die Suche nach Leichtheit, nach der Légèreté, ist dabei das Leitprinzip: Leichtheit in jedem Augenblick ist das oberste Ziel, das sowohl philosophische wie auch technische Ideal.

Diese Reitweise der Légèreté ist in Frankreich heute allgemein üblich und wird in Reitschulen, Privatställen und in den verschiedenen Disziplinen auf dem Turnier gepflegt. Doch im Laufe ihrer Geschichte herrschten um die équitation française oft stürmische Konflikte. Die Entwicklung der reiterlichen Prinzipien, Methoden und Techniken ist ein historischer Prozess der Entwicklung von Praktiken gewesen, die sich in Anpassung an die jeweiligen Anforderungen immer wieder veränderten: von der Verwendung „scharfer‟ Gebisse im 16. zur Finesse der Meister des 18. Jahrhunderts, von den höfischen Pferdeballetts zu den Erfordernissen militärischen Reitens, von den Anfängen sportlichen Geländereitens zum Kunstreiten im Zirkus, von der Reitkunst zum Reitsport. Und ebenso waren bei den Persönlichkeiten, die das Reiten ihrer Zeit prägten, oft Gefühle und Empfindlichkeiten im Spiel, die zu manchmal unnachgiebigen Streitereien führten.

Die Grundsätze des französischen Reitens sind heute klar und präzise. Das bedeutet jedoch nicht, dass die équitation française in ihrer historisch überlieferten Form erstarrt wäre: Tatsächlich entwickelt sie sich andauernd weiter!

Dieses Buch – wunderschön illustriert von Marine Oussedik – lädt Sie ein, die Geschichte der französischen Reitkultur und ihre Prinzipien kennenzulernen.

Aus dem Inhalt:

  • Von den ersten Reitern zur Reitkunst
  • Das akademische Reiten vom 16. bis zum 18. Jahrhundert
  • Zwist und Streit im 19. Jahrhundert
  • Doktrin und Prinzipien für das 20. Jahrhundert
  • Von der Kunst zum Sport, Heute und Morgen

Guillaume Henry ist in Saumur ausgebildeter Reitlehrer und Autor zahlreicher Artikel zur Geschichte und Technik des Reitens sowie von mehr als einem Dutzend Büchern zur Reitkunst. Er gründete 1990 die Académie Pégase, eine Fachgemeinschaft von Experten auf dem Gebiet des Reitens und der Pferde, die zwei Preise verleiht: den jährlich vergebenen Prix Pégase ENE für die höchstbewertete Publikation zur Verbreitung von Wissen um Belange der Reitkultur im Allgemeinen und den periodischen Prix Spécial Cadre noir für ein herausragendes, publiziertes Werk zu Pferd und Reiten für Spezialisten und Profis . Heute ist Guillaume Henry Herausgeber und teilt seine Zeit zwischen dem Schreiben und dem Reiten auf.

Marine Oussedik ist Malerin und Bildhauerin. Diplomiert von der École supérieure d’Art Graphique in Paris, widmet sie all ihre Arbeiten dem Pferd. Sie hat ihre Werke bereits bei zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt (Paris, London, Lausanne, New York, Shanghai usw.). Sie veröffentlicht ihre Arbeiten regelmäßig und hat mehrere Kollektionen für Faïences Gien entworfen. Marine Oussedik ist auch Dressurreiterin.

Seit 2011 ist die équitation de tradition française im Katalog des immateriellen Kulturwelterbes der UNESCO eingeschrieben.

Autoren Guillaume Henry; Marine Oussedik
Ausgabe November 2016
Format 128 Seiten, Pappband mit Schutzumschlag
Format; 29 cm x 24 cm

 


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